Viele Zusagen verträgt diese Kontingentsliste nicht mehr: Scheinbar darf man drei Spieler nachmelden. Ich nehme an, Chalov Katterbach sind gesetzt. Essiam wäre auch noch möglich. Dann hätte Basel schon drei Nachmeldungen (und Hajdari könnte nicht international spielen).
Und wieder 2 Last-Minute-Nottransfers (Strahinja Pavlovic, Alam Szalai), die nichts bringen. Man glaubt beim FCB, man könnte so Rang 3 verteidigen, aber es ist weiterer Schritt Richtung sportlicher und finanzieller Abgrund. Noch grösseres Kader, noch mehr unzufriedene Spieler. Dass man eine Juniorenabteilung hat, interessiert nicht. Diese Juniorenabteilung ist nur noch zur Zier.
Offiziell isch's jo noonig, aber falls jo: abselut chaotisch's "Kauf-Verhalte". Was verglemmi sell das?!? S aggduelle Kader sett resp. MUESS länge zem Rang 3 erraiche, und mee liigt die Säsong nit dinne.
Breathes there the man, with soul so dead Who never to himself hath said This is my own, my native land!
Villicht jo scho "Uffbauarbeit" fir näggscht Saison. E robuschte IV über 190cm isch m.E. nidd grundzipiell falsch. Öb är "au" no ka Schutte ;-) wird sich zaige...
Für einmal bin ich völlig gleicher Meinung wie Rotblau. (Du wirst aber schon etwas zu mäkeln haben, gäll).
Ich bin kein Prophet und kenne die jetzige Clubleitung nur aus der Presse. Aber ich befürchte: Wir müssen uns jetzt jedes halbe Jahr auf ein derartiges Spielerkaroussel gefasst machen. Degen ist ein Gambler und versteht sich als toller Bisinessmän. Er will seine Wette, die er einst bei der Bewerbung für GC abgab, gewinnen: Ein Club kann mit Spielerhandel Gewinne machen. Er kauft wild ein (oder leiht mit Kaufoption). Wenn dann einer oder mehrere Spieler einschlagen, wird er sie mit Gewinn verkaufen können und wird das dann auch tun. Die Spieler, die bei diesem Vorgehen nicht einschlagen und keinen Wiederverkaufsgewinn versprechen, muss man folgerichtig bald wieder loswerden. Dann gibt es wieder freie Plätze, damit das Ganze weitergehen kann. Der alte ungarische Stürmer ist die Ausnahme, aber der passt ins Konzept, weil er spätestens nach eineinhalb Jahren wieder weg sein wird.
Ich finde die beiden Transfers interessant: Pavlovic scheint viele Anlagen für einen guten Innenverteidiger zu haben (gross, zweikampfstark, gute Spieleröffnung, ich hoffe, er ist auch einigermassen schnell). Dass Monaco einmal 10 Mio. bezahlt hat, sagt ja einiges (auch wenn er jüngst v.a. ausgeliehen wurde). Dank der Kaufoption ist auch eine längerfristige Perspektive vorhanden. Kleiner Kritikpunkt: Ich hätte mir einen Rechtsfuss gewünscht. Mit Pelmard, Hajdari und Burger hat Basel bereits drei Linksfüsse (was sehr ungewöhnlich ist).
Szalai hat seine besten Zeiten sicher schon hinter sich (Bruchweg Boys unter Tuchel). Jedoch scheint er ein Mentalitätsmonster zu sein und ist auch deswegen Captain der ungarischen Nationalmannschaft. Das könnte unserer jungen Mannschaft gut tun. Vom Profil her ist er zudem sicher das, was gesucht wurde. Wie viel er sportlich noch bringt, wird sich weisen. Wie jeder Zuzug sollte er aber aufgrund der Leistungen beurteilt werden.
Generell halte ich übrigens die negative Auswirkungen der kurzfristigen Zuzüge im Sommer für überschätzt: Basel war schon vorher nicht mehr so souverän. Das lag nicht in erster an den neuen Spielern.
Zur Juniorenabteilung: Mein Eindruck ist, dass man da in den letzten Jahren nicht mehr so gut gearbeitet hat. Degen hat an verschiedenen Stellen betont, dass sie eigentlich auf eigene Junioren setzen wollen, sobald die Ausbildung wieder besser ist. Aktuell gibt es ja auch keinen Spieler vom Campus, der sich bei einem anderen NLA-Verein durchgesetzt hat (Durrer wäre ein Kandidat. Bei Lugano hat er zunächst von Anfang an gespielt und wurde ausgewechselt, im nächsten Spiel wurde er eingewechselt, dann war er 90 Minuten Ersatz. Zumindest kurzfristig ist das keine gute Tendenz).
Ich finde zudem, dass man Degen und Co. zu gute halten muss, dass sie eine klare Vorstellung vom Spielstil und vom dafür benötigten Kader haben. Dafür braucht es einen Umbruch (auch weil unter Burgener eher konzeptlos vorgegangen wurde). Diesen Umbruch treiben sie mit aller Konsequenz voran. Ich finde das gut, so erfolgt dieser kurz und heftig. Ziel muss allerdings sein, ab Sommer mehr Kontinuität in die Mannschaft zu bringen.
Übrigens: Ich halte den zweiten Rang nach wie vor für nicht unmöglich (und was YB kurzfristig ein Edimilson Fernandes bringt, wäre noch zu diskutieren. Dieser hat seine letzten Spielminuten Ende November absolviert).
Zitat von Tschum im Beitrag #21Für einmal bin ich völlig gleicher Meinung wie Rotblau. (Du wirst aber schon etwas zu mäkeln haben, gäll).
Ich bin kein Prophet und kenne die jetzige Clubleitung nur aus der Presse. Aber ich befürchte: Wir müssen uns jetzt jedes halbe Jahr auf ein derartiges Spielerkaroussel gefasst machen. Degen ist ein Gambler und versteht sich als toller Bisinessmän. Er will seine Wette, die er einst bei der Bewerbung für GC abgab, gewinnen: Ein Club kann mit Spielerhandel Gewinne machen. Er kauft wild ein (oder leiht mit Kaufoption). Wenn dann einer oder mehrere Spieler einschlagen, wird er sie mit Gewinn verkaufen können und wird das dann auch tun. Die Spieler, die bei diesem Vorgehen nicht einschlagen und keinen Wiederverkaufsgewinn versprechen, muss man folgerichtig bald wieder loswerden. Dann gibt es wieder freie Plätze, damit das Ganze weitergehen kann. Der alte ungarische Stürmer ist die Ausnahme, aber der passt ins Konzept, weil er spätestens nach eineinhalb Jahren wieder weg sein wird.
Das sind Behauptungen, für die ich eine ähnlich fundierte Grundlage sehe, wie dass Donald Trump die letzten US-Präsidentschaftswahlen gewonnen hat. Es gibt Fakten, die klar gegen diese Behauptungen sprechen: So hat Degen ja z.B. den Vertrag mit Frei verlängert. Mit ihm wird er sicher kein Geld mehr machen. Auch hat Degen einen Michael Lang verpflichtet. Weiter ist bekannt, dass der FCB den Vertrag mit Kasami gerne verlängern möchte und mit Petretta gerne verlängert hätte. Alles Spieler, die kaum grosse Transfereinnahmen bringen werden.
ich teile deine einschätzung - stand heute - insgesamt. und dies, ohne wirklich ein fan von DD und v.a. von Büchi zu sein. ich sehe es aber auch so, dass die beiden die 1. mannschaft und deren umfeld kräftig nach ihren vorstellungen umkrempeln. und das bedeutet, dass sie immerhin eine vorstellung haben, in welche richtung es gehen soll. ob diese richtung dann erfolgreich ist (und meinen vorstellungen und werten entspricht), werden wir sehen. aber sie unterscheiden sich schon alleine durch das haben einer vorstellung deutlich von BB (zumindest soweit dies die öffentlichkeit wahrnehmen kann). und sie ähneln damit auch B. Heusler und Co., die auch eine vorstellung hatten und diese auch relativ straight und "gnadenlos" verfolgt haben. aber von 2 vorteilen profitierten, welche DD und sein team nicht mehr haben: erfolg auf gesunder finanzieller basis und schweiz-intern eine einzelstellung (die heute yb einnimmt).
für mich: ich verfolge DD und sein team positiv kritisch und werde ende nächste saison eine bilanz ziehen. diese saison ist definitiv eine übergangssaison....
Dr FCB isch kai Tabälleplatz. Dr FCB sin mir alli. Zämme. Und Erfolg isch nid alles im Lääbe.
Die Aussagen im - sehr guten! - Interview der BaZ mit Kaufmann bestätigen meine Eindrücke. Ich habe nach wie vor ein gutes Gefühl bei der neuen Führung.
@Captain: kannst Du den BAZ-Artikel (Interview Kaufmann) ev. hier reinkopieren irgendwie. Bin bislang noch nicht dazu gekommen, den zu lesen: habe die ausgabe nirgends mehr als print gefunden. und online 15.- nur für den artikel auszugeben, ist mir zu schade....
Dr FCB isch kai Tabälleplatz. Dr FCB sin mir alli. Zämme. Und Erfolg isch nid alles im Lääbe.
«Die späte Klarheit bei Cabral war ein wichtiger, verzögernder Faktor» Der Kaderplaner des FC Basel wehrt sich im Interview gegen den Eindruck, man habe mit Szalai und Pavlovic zwei Hauruck-Transfers getätigt und erklärt die Hintergründe.
Philipp Kaufmann, wie befreit fühlt man sich als Kaderplaner des FC Basel in den ersten Tagen nach einem Deadline-Day, an dem man noch zwei Spieler aus dem Ausland verpflichtet hat?
Es ist schon ein gewisser Druck, der abfällt. Natürlich ist man froh, dass alles geklappt hat. Das hat nicht nur mit Verhandlungen, sondern auch mit den Dokumenten zu tun. Die alle korrekt auszufüllen und rechtzeitig einzureichen, ist natürlich entscheidend.
Von wie vielen Dokumenten reden wir da?
Von vielen. Am Dienstag gab es zwei Fristen: Für die Spielberechtigungen in der Schweiz mussten wir die entsprechenden Formulare bis 17.59 Uhr korrekt hochladen. Andere Formulare wie die Vereinbarung zwischen dem abgebenden und dem aufnehmenden Club oder die Auflösungsvereinbarung zwischen dem Spieler und seinem vormaligen Arbeitgeber mussten bis Mitternacht erledigt werden.
Wie knapp wurde es?
Also wenn es um die Formulare für die Spielberechtigung in der Schweiz ging, waren es schon nur wenige Minuten vor 18 Uhr. Bei den restlichen Formularen war es so, dass ich am Dienstag die letzte Viertelstunde des Champions-League-Spiels zwischen PSG und Real Madrid schauen konnte. Es wurde also nicht bis kurz vor Mitternacht.
Vor dem Rückrunden-Start hatte man den Transfer eines Stossstürmers und eines Innenverteidigers angekündigt. Schliesslich kamen die Spieler am 15. Februar, in Mainz soll der FCB sich erst am Nachmittag gemeldet haben. Wie wirken Sie dem Eindruck entgegen, es habe zu lange gedauert und sei schliesslich in Panik-Transfers gemündet, damit man noch Wort hält?
Wir haben stets betont, dass wir nicht etwas machen, nur damit wir etwas gemacht haben. Daran haben wir uns bis zum Schluss gehalten. Natürlich ist es bei jedem Transfer das Ziel, dass er so schnell wie möglich in trockenen Tüchern ist. Und natürlich hätten auch wir uns gewünscht, dass bis Rückrundenstart alles klar ist. So, wie uns das beispielsweise bei Noah Katterbach und Emmanuel Essiam gelungen ist. Aber man muss auch wissen, wie diverse Verhandlungen liefen – und warum wir uns für diese Spieler entschieden haben.
«Natürlich hätten auch wir uns gewünscht, dass bis Rückrundenstart alles klar ist.»
Philipp Kaufmann und das lange Warten auf einen Stossstürmer und einen Innenverteidiger. Klären Sie uns auf?
Gerne, so weit das möglich ist. Grundsätzlich haben wir für jede Position immer eine Shortlist mit drei, vier, fünf Optionen. Ich werde Ihnen keine Namen nennen. Aber wenn es zum Beispiel um den Ersatz für Arthur Cabral ging, dann waren wir schon im letzten Jahr so weit, dass wir mit zwei Kandidaten Einigkeit erzielt hatten.
Was ist dann passiert?
Im einen Fall zerschlug es sich, weil der abgebende Club von Corona erwischt wurde, der Spieler plötzlich unverhofft zum Einsatz kam und so überzeugte, dass ihn der Club doch nicht abgeben wollte. Bei einem anderen Spieler war dem abgebenden Club eine Leihe ein wichtiges Anliegen – aber nur unter der Bedingung, dass Cabral weg ist und der Spieler zu regelmässigen Einsätzen kommt. Aber wie Sie wissen, hatten wir bei Cabral erst kurz vor dem internationalen Transferschluss am 31. Januar Gewissheit. Wenn es um die Stürmersuche ging, war die späte Klarheit bei Cabral ein wichtiger, verzögernder Faktor.
In der Innenverteidigung war dies kein Faktor. Warum kam Pavlovic so spät?
Bei Pavlovic ist es so, dass wir sowohl mit Monaco als mit dem Spieler Ende Dezember bereits in intensiven Gesprächen waren. Dann kam der 3. Januar – und Monaco entliess den Trainer. Damit wurde alles fürs Erste auf Eis gelegt, weil sich ein neuer Coach ja wieder ein Bild machen will. Hinzu kam, dass ein Wechsel von Monacos Innenverteidiger Benoît Badiashile in die Premier League im Raum stand und dieser sich dann verletzte. Auch das verzögerte auf der Gegenseite den Entscheidungsprozess.
In der Zwischenzeit ist der FCB Tabellendritter und hat zwölf Punkte Rückstand auf Leader FCZ. Die Geschichte lehrt, dass die Meisterschaft gelaufen ist. Warum hat man die Transfers doch noch gemacht, die nicht einmal mehr für die Conference League gemeldet werden konnten?
Zur Conference League ist zu sagen, dass wir ohnehin nur drei Spieler nachmelden konnten. Noah Katterbach und Fjodor Tschalow hätten mit Sicherheit zwei dieser Plätze besetzt. Da Emmanuel Essiam sich noch verletzt hat, wäre er vielleicht nicht gemeldet worden. Was ich aber sagen will: Es war von Anfang an klar, dass wir von fünf oder gar noch mehr Neuzugängen nur drei melden können. Egal, wann sie da sind.
Trotzdem: Brauchte man die Transfers für die Meisterschaft denn noch?
Ob Szalai oder Pavlovic – beide Transfers sollen uns darüber hinaus helfen. Szalais Vertrag läuft bis 2023. Bei Pavlovic haben wir eine Kaufoption, die wir uns leisten können und werden, wenn er sich in den nächsten Wochen so präsentiert, wie wir uns das versprechen. Es geht bei diesen Transfers also sehr wohl auch darum, wie wir in die nächste Saison gehen wollen.
Szalai wurde bis 2023 verpflichtet. Bei all seinen Verdiensten in der Vergangenheit: Er ist 34 und hat zuvor in zweieinhalb Saisons nur drei Bundesliga-Tore erzielt. Ausserdem wurde ihm im Dezember an einem Wirbel eine Titanium-Platte implantiert. Was bringt Sie zur Überzeugung, dass er dem FCB noch 18 Monate lang eine Hilfe sein wird?
Adams Statistik aus den letzten zweieinhalb Jahren ist, wie sie ist. Aber bei seinem Transfer ging es nicht allein um Tore, die wir uns von ihm erhoffen. Im Zuge der Mittelstürmer-Suche beschlossen wir Anfang Februar, dass wir jemanden wollen, der uns mit seiner Mentalität ein Plus bringt. David Degen kennt Adam lange. Marco Streller spielte mit ihm in Stuttgart. Und deren Eindruck bestätigte sich in diversen Gesprächen: Adam ist ein Mentalitätsspieler, der in jedem Training positiven Einfluss auf die Mannschaft hat und mithelfen soll, wenn es darum geht, dass sich die jungen Spieler in die richtige Richtung entwickeln.
Tore sind es aber auch. Er soll ja auch spielen, nicht nur trainieren, oder?
Natürlich.
Was überzeugt Sie, dass die Rechnung auf dem Feld auch aufgeht?
Eine Garantie dafür gibt es nie. Aber wenn es um seine Fitness, seinen Trainingseifer und seine Einstellung geht, waren alle Rückmeldungen positiv.
Ist der Captain der ungarischen Nationalmannschaft automatisch der FCB-Topverdiener?
Nein. Er bewegt sich, wie alle anderen Spieler, deren Verträge wir ausgehandelt haben, in unserem finanziellen Spielraum. Und der ist bekanntlich deutlich tiefer, als das in der Vergangenheit der Fall war.
Musste man ihm dafür bei der Vertragsdauer entgegenkommen?
Nein, aber es hätte für uns keinen Sinn gemacht, einen Mentalitätsspieler wie ihn nur für vier Monate zu verpflichten. Und so wie ich Adam kennengelernt habe, stand Geld für ihn nie an erster Stelle. Er kann hier – wie im Nationalteam – dabei helfen, das Team zu entwickeln.
Das Profil von Szalai haben Sie angesprochen. Was waren die Argumente, die für Pavlovic sprachen?
Er ist ein Linksfuss. Er bringt mit seiner Körpergrösse eine physische Komponente mit. Er ist stark in der Spieleröffnung und unserer Meinung nach eine ideale Ergänzung zu Andy Pelmard. Und es kommt hinzu, dass er in seinem jungen Alter bereits ein Leader ist.
Im Sturm ist es so, dass mit Fjodor Tschalow ein zweiter Stürmer im Kader steht, der im Sommer wieder weg sein wird. Bei ihm hat man keine Kaufoption ausgehandelt, obwohl Sie nur wenige Tage zuvor gesagt haben, man werde keine Leihgeschäfte tätigen, bei denen man keine Option habe.
Das hatte einerseits mit der Frist für die Qualifikation zur Conference League zu tun. Und andererseits damit, dass eine Kaufoption für uns bei seinen aktuellen Konditionen in Moskau schlicht nicht finanzierbar war. Trotzdem sind wir von seinen Qualitäten überzeugt und haben eine Lösung gefunden, damit sich unser Investment lohnen kann.
Indem Sie bei einem Transfer Tschalows von ZSKA zu einem anderen Club partizipieren?
Genau.
«Tresor Samba hat uns versichert, das sei nicht der Fall – das war aber nicht korrekt.»
Philipp Kaufmann zum Abgang des Nachwuchs-Stürmers in Richtung Bellinzona. Warum spielt U21-Stürmer Tresor Samba in dieser Gemengelage im Sturm keine so grosse Überlegung, dass man ihn gehalten hat?
Selbstverständlich haben wir seine Leistungen in der Hinrunde registriert. Ab Oktober war die Grundlage, dass wir seinen Vertrag gerne verlängert hätten. Wir haben gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht – zum Beispiel nach Clubs für eine Leihe. Dann kam das Gerücht auf, dass er bereits in Bellinzona unterschrieben habe. Tresor Samba hat uns versichert, das sei nicht der Fall – das war aber nicht korrekt.
Auch Adrian Durrer zog es weg. Ist für Sie klar, dass die Philosophie des FCB eher darin besteht, internationale Talente zu verpflichten?
Auch bei Adi hatten wir die Idee, seinen Vertrag zu verlängern. Mit genügend Spielrhythmus in den nächsten Monaten hätte er ab Sommer ein ernsthafter Konkurrent im Zentrum werden sollen. Dann hat er von Lugano ein langfristiges Angebot bekommen, das wir ihm so nicht hätten bieten können. Es bleibt immer eines unserer grössten Ziele, dass wir die Spieler aus dem Nachwuchs hochziehen können. Aber es braucht den richtigen Zeitpunkt und die in diesem Moment nötige Qualität, damit es mit unseren sportlichen Ansprüchen vereinbar ist.
Wird das Sommer-Transferfenster wieder ähnlich genutzt und kommen die Spieler wieder überwiegend aus dem Ausland – oder setzt so etwas wie Beruhigung ein?
Wir haben einen Umbruch angekündigt. Wir waren der Meinung: Je schneller wir den Umbruch einleiten, desto besser. Wir hatten im letzten Sommer 12 Neuzugänge, 16 Abgänge. Im Winter sind es zehn Abgänge und sechs Neue. So viele Bewegungen hatte kaum ein anderer Club in Europa. Darum: Es wird definitiv nicht in jedem Transferfenster so weitergehen. Wir wissen, dass wir ein gutes Teamgefüge bilden müssen, wozu wir in der Rückrunde unter der Woche die Möglichkeit haben.
Aber ist das überhaupt möglich, wenn auf den Positionen von Spielern wie Wouter Burger oder Nasser Djiga schon neue Akteure verpflichtet wurden? Müssen sich diese noch immer neuen Spieler schon wieder neu orientieren?
Nein, überhaupt nicht. Wouter Burger kann in der Innenverteidigung oder im zentralen Mittelfeld spielen. Er ist in unseren Planungen sehr präsent. Bei Nasser Djiga müssen wir alle weiterhin dran denken, wie gross sein Schritt von Burkina Faso in die Schweiz war. Er hat einiges an Muskelmasse zugenommen, dann wieder etwas verloren – und soeben den ersten Winter seines Lebens erlebt. Es braucht einfach Zeit und die geben wir ihm. Wir erwarten nicht, dass er schon vorneweg geht. Wir sind jetzt auf allen Positionen doppelt besetzt.
Im zentralen Mittelfeld nicht.
Stimmt, da haben wir im Grunde drei Spieler pro Position, je nachdem, wie Sie das anschauen.
Einer dieser Spieler ist Pajtim Kasami. Vor dem Start der Rückrunde sagten Sie, dass er zögert, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag zu verlängern. Hat sich das geändert?
Der Stand ist noch immer unverändert. Aber er hat uns erklärt, warum er sich noch nicht klar positionieren kann. Wir erwarten von ihm weiterhin ein klares Statement, dass er Teil unseres Projekts sein möchte.
Wie ist die Situation bei Raoul Petretta?
Bei ihm ist ja so, dass noch seine Verletzung hinzu kommt. Dort stehen die Zeichen im Sommer momentan auf Abschied.
Worum geht es nach dem Transferfenster eigentlich? Um den Titel? Um die Absicherung des dritten Platzes? Um die Entwicklung des Teams?
So plakativ das klingen mag: Wir müssen uns auf uns konzentrieren und möglichst jedes Spiel gewinnen. Dann werden wir sehen, wie die Saison ausgehen wird. Und klar, eines der Hauptmerkmale im täglichen Training zwischen den Spielen ist die Entwicklung des Teams im Hinblick auf die Zukunft.
Wie geht denn Ihr Kaderplaner-Leben nach dieser hektischen Phase weiter?
Der Übergang ist fliessend. In der Kategorie, wo sich ein Club wie der FCB bewegt, ist der Schlüssel zum Erfolg, dass man früh dran ist. Wir hatten im Januar bereits Treffen im Hinblick auf den Sommer. Aber auch sonst geht es darum, das Trainerteam zu unterstützen oder in unserer Abteilung Dinge zu optimieren. Mir geht die Arbeit nicht aus.
Breathes there the man, with soul so dead Who never to himself hath said This is my own, my native land!