Merkwürdig schon, wie wenig über ihn diskutiert wird.
Mich hat das, was Koller bisher bietet, nicht überzeugt. Dass er in der Kabine mehr Emotionen nach der Niederlage verlangt, ist ja hübsch - aber ich hätte es lieber gehabt, wenn er schon vor den Spielen und dann vor allem in den Spielen gegen Limassol Emotionen verlangt hätte. Jedenfalls war die Mannschaft in beiden Spielen völlig falsch eingestellt. Wenn Frei der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz ist, dann ist Koller zu kritisieren, wenn man sah, wie Frei spielte und die Mitspieler zum Rückwärtspass aufforderte.
Ich bin auch nicht davon überzeugt, Ricky van Wolfswinkel rechts vorne aufzustellen und dann fast als Aussenverteidiger spielen zu lassen. Ajeti und RvW gleichzeitig spielen zu lassen, ist wohl richtig - aber nicht so.
Man sah des öftern, wie Koller während den Spielen die Flügel dazu aufforderte, an der Aussenlinie zu bleiben. Sehr erfolgreich wirkte das auf mich nicht. Kann mir jemand dieses Prinzip erklären? Man hätte doch offensive Aussenverteidiger, die der Seitenlinie entlang kommen können. Wenn die Flügel dort stehen bleiben, können sie nicht in den freien Raum angespielt werden und blockieren das Angriffsspiel eher. Für die Gegner scheint mir das eher einfach zu verteidigen, und bis die Flügel von dort aussen dann soweit sind, eine Flanke zu schlagen, steht die gegnerische Verteidigung wieder geschlossen in der Mitte. Kann mir jemand diese Taktik erklären?
Man kann Koller schon entlasten, indem man sagt, die Spieler seien allesamt zu schlecht - aber welchen Spieler hat Koller, seit er hier ist, denn stärker gemacht? Vielleicht Okafor, vielleicht RvW, indem er überhaupt erst spielen darf. Aber viele andere Spieler scheinen mir im Moment deutlich unter ihren Möglichkeiten zu spielen. Balanta ist ein grossartiger Verteidiger, wenn er mit Risiko früh Bälle abfängt und sofort nach vorne spielt, was in einem Team, das gesamthaft nach vorne ausgerichtet ist, gut funktioniert. Offenbar soll er das aber nicht mehr machen - entsprechend verunsichert und fehlerhaft spielt er jetzt. Riveros mit seinem optimistischen Spiel nach vorne wird gar nicht mehr eingesetzt, Oberlin mit seiner Fähigkeit, vorne Bälle zu erobern, auch nur noch in den letzten Minuten.
Zuffi macht sich zwar gut als Zehner, aber dafür sind die Qualitäten von Campo verschenkt. Bisher ist es Koller nicht gelungen, die Qualitäten beider Spieler für das Spiel nutzbar zu machen. Liegt es daran, dass für Koller das Spielsystem schon feststand, bevor er zur Kenntnis nahm, welche Spieler ihm zur Verfügung stehen?
Ich sage nicht, dass Koller nichts kann, ich sehe einfach bisher nichts Überzeugendes. Trotzdem werden wir wohl mit ihm weitermachen müssen. Ich bin gespannt, ob er dem Team wieder eine optimistische und attraktive Spielweise bringen kann. Aber ich weiss nicht, wie gross die Chance ist.
Ych wart mit eme Urtail emool ab bis er Zyt ghaa het wirgglig mit dr Mannschaft z schaffe. Syt synere Aakunft isch er jo nur vo Spiil ze Spiil "gsegglet", derzue kunnt au no Päch mit diväärse Verletzige.
Mi "Buuchgfyhl" isch positiv, ych dängg (und hoff...) dass er d Mannschaft wyterbringe kaa. Ebs denn schlussändlig längt zem wieder an YB aanekoo wird sich zaige, das hängt au no dervoo ab wie die mit dr Mehrfach-Belaschtig umgoo kenne.
Mee Soorge macht mer nach wie vor d Zämmestellig vom Team. Was isch z.B. wenn dr Widmer emool längeri Zyt usfalle sett?
Breathes there the man, with soul so dead Who never to himself hath said This is my own, my native land!
Abwarten mit Urteilen ist vielleicht schon richtig und fair.
Aber im Sonntags-Blick sagt offenbar Frei, dass man auf Zypern hätte dreckiger spielen müssen, um das 0:0 zu halten. Damit ist für mich klar, was ich vorher vermutete, aber einfach nicht recht glauben mochte: Koller hatte wirklich die hirnrissige Idee, mit einem 0:0 über die Runden zu kommen, und das bei einem völlig verunsicherten eigenen Team.
Für mich ist das Angsthasenfussball, eines FCB nicht würdig, in dieser Situation schon gar nicht angebracht. So nimmt man den eigenen Spielern jede Chance, sich zu verbessern - und das sah man in den beiden Spielen gegen Limassol: Alle haben unter ihren Möglichkeiten gespielt. Man braucht so gar nicht über das Kader zu diskutieren: So werden auch gute Spieler schlecht.
Natürlich muss man Koller noch eine Chance geben, besser zu coachen und bessere Spielideen zu entwickeln. Aber für mich ist das Fragezeichen zu Koller schon fast ein Ausrufezeichen geworden: Jetzt muss grundsätzlich was ganz anderes kommen, diesen Angsthasenfussball will ich nie mehr sehen, denn er macht uns kaputt.
Ich glaube Koller wollte in erster Linie das Team stabilisieren. Anfangs ist im das (auch mit etwas Glück) sehr gut gelungen. Wie an anderer Stelle bereits geschrieben hat er dann für mich erstaunliche Umstellungen vorgenommen (und insofern Mut bewiesen), die sich meiner Meinung nach nicht ausbezahlt haben (der Startelf-Einsatz von Campo ist ein Beispiel dafür).
Nun muss sicher die Zeit in der Nati-Pause und in der Woche nach dem Cup (wo die ersten Runden der europäischen Wettbewerbe gespielt werden) genutzt werden. Dann gehts nach Bern und anschliessend werden wir wohl definitiv mehr wissen. Ich bin schon jetzt etwas gespannt, wie Basel im Cup spiele wird. Im Prinzip macht es Sinn, dort die beste Elf auflaufen zu lassen (quasi als Trainingsspiel für dem YB-Match).
Ych loss mi überrasche. Zwar wär jetzt Zyt zum "Iebe", aber die näggscht Entschuldigung (um nidd z saage Ussreed...) isch jo scho im Amarch; die halb Mannschaft wäge Länderschpiil-Uffgebot nidd verfiegbar. Also guet möglig, dass es mind. bis zur Winterpause ungfähr so wyter goh wird...
In der BaZ ( ) ist was Spannendes zu lesen: Der aktuell erfolgreichste Fussball gewinnt mit enorm schnellen Offensivfussballern, die gleichzeitig (in hohem Tempo) wendig und technisch gut sind. Das war ja gestern wieder wunderbar zu sehen bei den Franzosen.
Und dann: Im FCB seien das drei einigermassen chnell: Bua (der auch regelmässig spielt), Okafor (der sich bei der U 21- Nati eben verletzt hat und länger ausfallen wird) und Oberlin (der sozusagen nie spielt).
Wicky habe in der Champions League mit dem von ihm propagierten schnellen Umschlagsspiel grossen Erfolg gehabt, nicht aber in der Meisterschaft. Koller sehe das anders und lasse noch sehr traditionell spielen, lasse den eher langsamen RvW auf dem Flügel spielen und setze grundsätzlich nicht auf Oberlin (ausser manchmal in den Schlussminuten). Und ergänzend kann man sagen: Nur auf Okafor oder Bua, nicht auf beide gleichzeitig.
Das ist auch mein bisheriger Eindruck: Koller ist ein Trainer mit eher "älteren" Ideen (passt dazu, dass er Bernegger als Assistenten mit der Begründung rechtfertigte, dass er vor gut 15 Jahren schon mit ihm zusammengearbeitet habe und dieser deshalb seine Ideen kenne).
Oberlin müsste halt viel spielen können und auch so viel Gewicht bekommen, dass die Mitspieler bereit sind, auf seine Ideen einzusteigen (denn diese hat er). Man müsste bereit sein, Oberlins Risikospiel und seine Fehler beim Versuch, schnell und variantenreich zu spielen, auszuhalten, in Kauf zu nehmen, um das Spiel des FCB schneller und mit der Zeit präziser und variantenreicher zu machen.
Zitat von TschumOberlin müsste halt viel spielen können und auch so viel Gewicht bekommen, dass die Mitspieler bereit sind, auf seine Ideen einzusteigen (denn diese hat er). Man müsste bereit sein, Oberlins Risikospiel und seine Fehler beim Versuch, schnell und variantenreich zu spielen, auszuhalten, in Kauf zu nehmen, um das Spiel des FCB schneller und mit der Zeit präziser und variantenreicher zu machen.
Oberlin ist technisch zu schwach, um die Ziele des FCBs zu erreichen. Er verliert andauernd Bälle wegen technischen Mängeln. Vielleicht wäre er als Aussenverteidiger besser geeignet. Immerhin würde ihm kein gegnerischer Stürmer davonrennen.
Offenbar berichtet Blick, dass Spieler sich bei Koller, dann bei Streller und zuletzt bei Burgener über Koller beschweren und dass es Krach gibt zwischen Streller und Koller.
Für mich ist klar: Koller war ein Fehlgriff. Entweder gibt man nun allen seinen Forderungen nach und begibt sich völlig in seine Abhängigkeit - oder man entlässt ihn in der Winterpause. Wenn es Krach mit Streller gibt, dann geht es wohl um jetzige Spieler, die Koller nicht will, und um neue Spieler, die aber den Vorstellungen von Streller nicht entsprechen.
Ich habe bedeutend mehr Vertrauen in Streller als in Koller.
Den ganzen FCB umzubauen, damit er Koller gefällt, und Koller damit zum einzigen starken Mann zu machen, wäre ein weiterer Fehler. Fehler gibt es, das finde ich nicht tragisch, aber man muss sie korrigieren, wenn man sie erkannt hat, und nicht weitere Fehler hinzufügen, um den ersten Fehler nicht zugeben zu müssen.
Wenn die neue Führung etwas taugt, dann wirft sie jetzt nicht alles über den Haufen und hält am ursprünglichen Konzept fest. Dass man an der Mannschaft Korrekturen anbringen muss, ist klar. Man hat es in der Sommerpause verpasst, einen oder zwei kopfballstarke Verteidiger zu halten (Lacroix) oder neu zu verpflichten. Das muss man nachholen. Im Übrigen ist das Kader gut. Bei einem Trainer, der mutig ist und die Spieler zu packen weiss, werden die Bisherigen zwei Klassen besser spielen als jetzt.
Meine Wahrnehmung ist, dass Koller mehr wert auf System, Kompaktheit legt, als auf Kreativität.
Mit ein bisschen Mut würden wir es zwischen durch mal mit 2 Stürmern, Fabian Frei auf dem 10er, 3 Verteidigern etc. probieren. Das scheint ihm vollständig abzugehen.
Letzten Sonntag wollten die Buben tatsächlich 75Min. ein 1-0 halten!
Ych find au dr Koller isch e Fählgriff gsii. Und vo wäreliwäm? Genau, vo unserem Sportscheff. Und es isch nit dr eerscht Bogg gsii von em. So sehr ych dr Pippi als Typ maag und als Spiiler verehrt ha, sym jetzige Job isch myner Mainig noch nit gwaggse. D Schonzyt isch verbyy, är sett goo. Und vo mir us dr Koller gärn au.
Im Winter sett men e erfahrene Sportscheff verpflichte (jo, ych waiss, die git's au nit grad wie Sand am Meer), derzue e junge, hungrige Drääner und denn no e baar "Berainigunge" im Kader aabringe (au dr Vale isch e Fählgriff gsii...). Mit em Räschte d Säsong ainigermasse vernynftig fertigschutte und derbyy au grad die näggscht vorberaite in Form vo rächtzyttig neie Spiiler hoole wo den die ganz Vorberaitig fir 19/20 mitmache kenne.
Und no eppis: Karli zrugg uff Fäld 1, sprich Griess-Auguscht und glatte Siech vom Dienscht, aber bitte jo kai operative Job me!
Breathes there the man, with soul so dead Who never to himself hath said This is my own, my native land!
Ist es nicht so, dass Karli ein Freund von Burgener ist? Als solcher hat er, unabhängig von jeder anderen Position, viel Einfluss. Aber weisst du, ob sein Einfluss schlecht war? Ich könnte mir vorstellen, dass er Koller befürwortet hat, alter Stil halt, aber ich habe keinerlei Hinweise, dass es wirklich so war oder dass Karli sonst was verbrochen hätte.
Das Gleiche mit Streller: Ich habe keine Ahnung, ob Koller seine Idee war oder ob er sich mit der Entlassung von Wicky und der Wahl von Koller irgendjemand anderem hat beugen müssen.
Ein erfahrener Sportchef von irgendwo: Keine Ahnung, wo ein solcher zu finden wäre und ob es geschickt wäre, in der jetzigen Situation einen Neuen neu anfangen zu lassen. Ich denke, dass ein Sportchef bei seinen Spielern im Wort steht, mit ihnen eine bestimmte Planung vereinbart. Wenn man den Sportchef plötzlich wechselt, ist ein Club für die Spieler nicht mehr verlässlich. Wenn die Situation völlig verkorkst ist, kann man das machen, weil ein Neuer dann niemandem mehr zu irgendwas verpflichtet ist - aber das scheint mir schon ein gefährlicher Schritt.
Und so viel Anhaltspunkte, was Streller falsch gemacht haben soll, habe ich nicht. Klar, grossmundig von wegen Riesenabstand vor YB und meisterfähiger Mannschaft - aber der Sportchef kann ja seine Mannschaft auch nicht kleinreden. Ich habe immer noch Vertrauen in Streller.