BaZ wie bz fragen sich heute beide, ob der FCB Koller behält. Die NZZ machte es gestern.
In der BaZ: "Auch nach zehn Monaten unter Basler Sonne scheint Koller keinerlei rotblaue Farbe angenommen zu haben. Er vermittelt nicht den Eindruck, Feuer für den Club oder das Projekt gefangen zu haben, sondern wirkt wie ein Pflichterfüller. (...) Die Skepsis ist gegenseitig, das Binnenklima ist beeinträchigt. Unter diesen Vorzeichen mit Koller in eine Saison zu gehen, in welcher der wirtschaftliche Druck so gross sein wird wie nie mehr in den vergangenen Jahren, ist fraglos sehr riskant."
Die bz wird deutlicher: "Es ist aber auch ein Moment, in dem man sich fragen kann: Verzichtet Koller darauf, weil er weiss, dass er die Mannschaft nicht erreicht? Dass der Cheftrainer gelinde gesagt keinen guten Draht zur Mannschaft hat, ist ein offenes Geheimnis. Diverse Akteure bemängeln den Coach immer wieder. Mal stehen die mangelnden Emotionen im Zentrum, mal die Art, wie er Fussball spielen lässt. Mal seine altmodischen Trainingsmethoden, mal seine taktische Inflexibilität. Positive Worte sind kaum existent. Man höre ihm gar nicht mehr wirklich zu, so ist es zu vernehmen." Und weiter unten: "23 Punkte Rückstand auf Leader YB aber sprechen eine andere Sprache. Aus der Mannschaft ist zu vernehmen, dass man keinen Trainer behalten möchte, der dennoch glaubt, man sei gut genug. So sehr die Öffentlichkeit nach neuen Impulsen in Form von Transfers dürstet, so sehr erhofft man sich mannschaftsintern einen Wechsel auf dem Chefposten."
Wenn die Mannschaft in grossen Teilen nicht auf den Trainer vertraut, erklärt das die zwiespältigen Auftritte, in denen man immer wieder den Eindruck erhielt. die Spieler könnten mehr, als die Mannschaft zeigt. Und auch den merkwürdig unentschlossenen Auftritt im Cupfinal.
Noch eine Passage in der BaZ tönt alarmierend: "Dazu passt, dass Marcel Koller in der Personalauswahl klar stärker auf Routine setzt als auf Energie und Unberechenbarkeit der Jugend. Selbst Noah Okafors gewachsener Bedeutung sollen eindringliche Gespräche zwischen Clubleitung und Trainer vorangegangen sein."
Noch ist unklar, ob das boshafte Behauptungen von Koller-Gegnern innerhalb des Clubs oder der Mannschaft sind, oder ob sie zutreffen. Das Bild, das die Mannschaft auf dem Feld abgibt, scheint sie eher zu bestätigen. Okafor bringt brillante Exploits, aber er scheint auch etwas verunsichert und nicht wirklich ins System eingepasst zu sein. Im Cupfinal sah das eher etwas nach hilflosen Einzelaktionen aus.
Nach ein bisschen darüber Nachdenken ergibt alles einen Sinn. Möglicherweise ist es so:
Streller sagt, er habe einen klaren Plan für die weitere Entwicklung. Irgendwo wird geäussert, man wolle das spielstärktste Team der Schweiz sein. Vielleicht (und völlig richtigerweise) will man YB nicht nachahmen mit grossen, wuchtigen Spielern, die alles wegräumen, was im Weg steht, sondern mit Technik und Spielwitz. Man hat ja die schnellen Spieler (Riveros, Okafor, Zhegrova, Kalulu, bald wieder Oberlin, sogar Bua), man hat zusätzliche Junge, man hat Spielwitz (Stocker, Kuzmanovic, Campo, Zuffi). Was fehlt, ist der rasche Spielaufbau aus der Defenisve heraus, deshalb sucht man vielleicht dort nach Alternativen. Mit Koller lässt sich sowas nicht umsetzen.
Vielleicht hat man den Nachfolger ja schon: Warum eigentlich nicht der jetzige Konditionstrainer Nacho Torreno (der ja aus dem Team mit Sousa wegging, weil er möglicherweise mehr als nur Konditionstrainer sein will, und der offenbar mit Basel sehr verbunden ist).
Die ausdrückliche Gratulation von Burgener an den Trainer Im TV noch auf dem Plastik des Wankdorf kann man so interpretieren, dass Burgener in den internen Diskussionen Koller den Rücken stärken wollte - oder dass er fair sein und positiv über denjenigen reden will, den er nächstens verabschieden wird.
Hoffen darf man ja. Jedenfalls braucht der FCB einen Aufbruch, sonst kommen die frühere Euphorie und die entsprechenden Zuschauerzahlen nicht mehr zurück.
Stabilisiert hat sich die Truppe nicht wegen dem Trainerwechsel, sondern im Winter, als endlich das Konditionsdefizit erkannt und mittels Staff-Wechsel behoben wurde.
Auch nach einem knappen Jahr habe ich keine Ahnung, wofür Koller fussballerisch steht oder was er auf dem Platz sehen möchte. Dass die Zufriedenheit der Mannschaft durch die Medien tropft, sagt auch Einiges aus.
Also wechseln bitte, Danke für nix. Evtl sucht GayC ja noch einen Sportchef oder so.
D BaZ brobiert hitte zem wiederhoolte Mool dr Koller ewägg z schriibe. Ych bi jo au kai groosse Fan von em, aber dr Rahmen wäär mynere unmassgääblige Mainig nooch dr Schritt vom Rääge in'd Trauffi...
Egal, wie das ausgeht, ein Verlierer steht jetzt schon fest: Die FCB-Führungschrew, die einen unglaublich dilettantischen Eindruck hinterlässt; nicht zum ersten Mal.
Rahmen war doch einmal U21-Trainer. Als er ging, hatte ich den Eindruck, dass die Leistungen eher besser wurden. Ist aber schon lange her, vielleicht habe ich das auch falsch in Erinnerung, bzw. er kann sich ja auch weiterentwickelt haben. Falls er kommt, hoffe ich auf einen besseren Start als bei Aarau.
Übrigens: Es würde einen Trainer geben, der diese Saison aufgestiegen ist und eine rotblaue Vergangenheit und starke regionale Verankerung hat.
Zitat von Captain SkyEgal, wie das ausgeht, ein Verlierer steht jetzt schon fest: Die FCB-Führungschrew, die einen unglaublich dilettantischen Eindruck hinterlässt; nicht zum ersten Mal.
So isch es laider...
Zitat von Captain Sky Übrigens: Es würde einen Trainer geben, der diese Saison aufgestiegen ist und eine rotblaue Vergangenheit und starke regionale Verankerung hat.
Hätt dä die notwändig Lizänz zem e Suppeliga-Club dräniere?
Breathes there the man, with soul so dead Who never to himself hath said This is my own, my native land!
Hoffen wir einfach, dass die Verantwortlichen noch andere Trainerkandidaten haben - vielleicht ist ja schon ein Zeitchen klar, dass man sich mit Rahmen nicht einig wird. Bin gespannt.
Uss dr Sicht vom Burgener isch die Variante notürlig super. E Sportchef, wo kündet, koschtet nüt; e Trainerentlassig und nöi Verpflichtig (vor allem, wenn dä non e laufende Vertrag het) halt ebbe scho.