In der heutigen Sonntags-Zeitung wird berichtet, wie die kosovarische Feministin Zana Avdiu den demonstrativen Griff an die Hoden von Granit Xhaka, mit dem er die gegnerischen Ersatzspieler (wohl als Antwort auf Provokationen von ihrer Seite) beleidigen wollte, öffentlich als sexistische Geste kritisierte. Ihre Aussage: "Was sagt das über unsere Gesellschaft aus, wenn wir sowas seit Tagen bejubeln?"
Sie wurde deswegen ebenso öffentlich vom Vater Xhaka beschimpft und mit Drohungen eingedeckt. Zitat Sonntags-Zeitung: "Ich erzähle dir nachher, was passiert. Du wirst dich in jeder Hinsicht verantworten müssen. Aber wenn er so weit ist, wird es schon zu spät sein, das garantiere ich dir mit meinem Leben. denn du kennst die Familie Xhaka nicht."
Offenbar zeigte das Wirkung: Avdiu bekam 11'000 Kommentare in den "sozialen Medien". Ihr wurde vorgeworfen, sie werde von den Serben für diese Kritik bezahlt, und dazu wird ihr Vergewaltigung und der Tod angedroht.
Im Interview mit der Sonntags-Zeitung erweist sich Zana Avdiu übrigens als bemerkenswert klug und mutig.
Was geht das den FCB an? In der Sonntags-Zeitung wird das Instagram-Profil von Taulant Xhaka zitiert, er hat dort offenbar geschrieben (ich nehme an, dass das nachweisbar ist):
"Schande, du hast überhaupt kein albanisches Blut."
Dass Taulant diese Hetze mitmacht und dabei mit nationalistischem Blut-Gefasel argumentiert, macht ihn für den FCB untragbar. Es tut mir leid, ich schätze ihn sehr als Spieler. Aber eine solche Hetze lässt sich durch keine Familienbande und durch keine "kosovarische Mentalität" (was eine Beleidigung für alle Kosovarinnen und Kosovaren wäre) entschuldigen. Vielleicht mit durchgebranntem Temperament. Aber dann braucht es schleunigst eine öffentliche Entschuldigung und Distanzierung. Sonst kann Taulant nicht mehr für den FCB spielen.
Vorwäg: Dr Griff an d Kronjuwele isch doof und überflüssig gsi. Die vorhärige und spöötere Provokazioone allerdings ebeso, löhn sich aber offebar bi gwüssne Mentalitäte no e bitzeli weeniger vermiide, als uff andere Schuttplätz landuff/landab au und sicher nidd ganz abschtelle. Dr Würgegriff vom Serbische Goalie find ych allerdings schlimmer will "gwalttätiger" als e obszöni Geschte. S verwirrt mi drumm e bitz, dass daas vyyl s glainere Thema gsi isch.
Und e gfundes Frässe fir alli Medie, wo daas denn geziilt daage- wenn nidd wuchelang hochköcherle. Vo dr VOR-Brichterstattig mit ganz vyyle tolle Dobbeladler-Bildli vom letschte Uffenanderdräffe, um dä ganzi Saich au no schön azhaize, föhn mir scho gar nidd afo Schwätze.
Dernooch muess denn Kreti und Pleti vorzugswyys in de soziaale Medie no si Sänf derzue gäh, will me jo öbbis wichtigs z saage hett. Nur... was genau hett die Daame jetzt aigentlig gschtört? Dass är sich - Sorry - an d Eier glängt hett? Hett SI sich sexistisch beläschtigt gfühlt? Wär die Reaggzioon au koh, wenn sich irgend e Japaner im Match gege Dütschland zume Stinggfinger hätt härrisse loh? Dr aind oder ander guet hörbari "F*ck" You"-Ussruef isch salonfähig? Oder schpiile halt villicht doch no anderi Vorussetzige in dämm Uffenanderdräffe e Rolle? So wie's ussgseht, isch die Daame jo relativ "prominänt" in de soziale Medie unterwägs. Isch denn aber überrascht, dass so e Ussaag so (saudummi und überflüssigi!) Reaggzioone in Form vo Drohige etc. usslöst? Falls jo, kas mit dr Cleverness doch nidd so wyt här si. Die wüsse hoorgenau, wie "d Gegesyte" tiggt, es isch underem Strich nüdd anders als Öl ins Füür giesse gsi.
Zur "Tragbarkeit" vom Bruederhärz: Me sött langsam e bitz dervo wäg koh, d Fuessballer immer als "Vorbilder" anezschtelle. Do ka e mängge besser Schutte als Dängge, es isch e riisigs und no mehr drägiggs Business und scho drumm nidd geaignet zur Vorbildfunktion. Lueged zue, was si fuessballerisch uff em Kaschte hänn und dr Räscht.... "Gott bewahre"...